Das Fasten nach Hildegard von Bingen ist eine der ältesten Heil- und
Fastenmethoden überhaupt; immerhin lebte die Entdeckerin dieser
Fastenart von 1098 bis 1179, mithin vor mehr als 800 Jahren. Es ist eine
Methode, deren Ziel sowohl die Heilung von körperlichen als auch von
seelischen (psychosomatischen) Krankheiten, Gebrechen und Belastungen
ist.
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Das Fasten nach Hildegard von Bingen stellt sich heute in Teilen
anders dar als noch zu Lebzeiten Hildegards. So ist zum Beispiel die von
ihr propagierte Säftelehre, die über Jahrhunderte als medizinisches
Standardwissen anerkannt war, seit den Forschungen des deutschen
Pathologen Virchow Mitte des 19. Jahrhunderts einer differenzierteren
Sichtweise gewichen. Dennoch sind die Gründzüge der Lehre des Fasten
nach Hildegard von Bingen bis heute gültig und in ihrer Anwendung
außerordentlich erfolgreich. Kaum eine andere Art des Fastens ermöglicht
es, den Körper auf so gründliche Art und Weise von Gift- und
Schlackenstoffen zu reinigen und gleichzeitig den Geist von störenden
Gedanken und allgemeinen psychischen Belastungen zu befreien.
Ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsaufnahme beim Fasten nach
Hildegard von Bingen stellen Speisen dar, die aus Dinkel zubereitet
werden, zum Beispiel Frühstücksbrötchen aus Dinkel, Dinkelreis,
Dinkelnudeln, Dinkelbrei, usw. Tatsächlich nimmt man, so lange man eine
Diät oder eine Kur macht, die auf der Hildegard von Bingen Methode
beruht, jeden zweiten Tag ausschließlich auf Dinkel beruhende Speisen zu
sich. An den anderen Tagen darf man dagegen auch andere Speisen
konsumieren, wobei nur ein Minimum an tierischen sowie Milcheiweißen
erlaubt sind und fettreiche Speisen prinzipiell gemieden werden müssen.
Das Fasten nach Hildegard von Bingen sollte man am besten in der
Gruppe durchführen; und da nicht nur der Körper, sondern auch der Geist
entschlackt werden soll, bietet es sich an, ein Fastenwandern Urlaub zu
buchen und das Fasten in einem angenehmen Umfeld mit Gleichgesinnten
durchzuführen.
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